Design & Synästhesie

Design & Synästhesie

Zusammen wahrnehmen

Kontakt

Crossmodales Sehen

Synästhesie wird als Wahrnehmungsphänomen definiert – eine Verknüpfung von Sinnen, bei der durch Reizung eines Sinnesorgans eine weitere lebhafte Wahrnehmung auf mindestens einem zusätzlichen Gebiet eines Wahrnehmungskanals hervorgerufen wird.

Synästhesie stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus syn (zusammen) und aisthesis (Empfinden/Wahrnehmen) zusammen. Das zusammen bzw. gleichzeitige Empfinden (Mitempfinden) auch crossmodale Wahrnehmung genannt – ist eine Wechselwirkung, die zwischen zwei oder auch mehreren verschiedenen sensorischen Modalitäten entsteht. Sie beinhaltet Empfindungskomplexe wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und (mechanisches) Fühlen.

Relevanz für die Gestaltung

Die seit vielen Jahren fokussierte Auseinandersetzung mit dem Phänomen Synästhesie in den vielfältigen Forschungsfeldern stellt nach wie vor verschiedene Positionen in den Raum. So ist die grundlegende Frage nach dem Verständnis der Wahrnehmung von synästhetischer Empfindung auch für Gestalter und Designer bei ihrer Arbeit und alltäglichen Gestaltungsherausforderungen ein zentraler Punkt. Dieses Projekt thematisiert die Relevanz der synästhetischen Wahrnehmungsform im Designprozess.

Es wird der Frage nachgegangen, ob alle Gestalter eine Form der synästhetischen Wahrnehmung haben und welche Bedeutung dies für den Designprozess haben könnte. Kann sich jeder alles vorstellen? Ziel ist es, die Relevanz von Synästhesie in der Visuellen Kommunikation neu zu denken, experimentell zu erfahren und prozessual anzustoßen. Dies beeinflusst die Sicht auf die Ästhetik im Gestaltungskontext sowie Arbeitsmethodiken im Designprozess. Gleichzeitig wirft es einen neuen Blick auf die Frage, was entsteht intuitiv oder assoziativ. Mögliche neue Denkanstöße zu Visualisierungen und Übersetzungen von Inhalten entstehen.